Was bedeutet Kunsttherapie?
„Ich kann aber nicht malen!“
Kreativität gilt als Grundvoraussetzung für das Leben. Jeder, der von Ihnen schon eingeschlagene Lebensweg wurde kreativ von Ihnen gemeistert. Sie haben Lösungsstrategien entwickelt, Menschen für sich gewonnen, Erfahrungen gemacht, Verbindungen dazu geknüpft und Zusammenhänge hergestellt. Ihre Welt ist kreativ! Sie sind kreativ!
Der Begriff Kunsttherapie sorgt für Verwirrung.
Kunst und Therapie wurde anfänglich nur von Künstlern, Dichter und Denker angewandt. Es war ein Element, welche die bildliche Kunst und die (romantische) Poesie verband. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird die Kunsttherapie als Therapieform angewendet. Wissenschaftler und Ärzte, wie Siegmund Freund, C.G. Jung oder Alfred Adler prägten mit der Tiefenpsychologie die heutige Arbeiten in der Kunsttherapie. Für sie hatten die unbewussten seelischen Vorgänge einen hohen Stellenwert und dienten als Erklärung menschlichen Verhaltens und Erlebens.
Kunsttherapie ermöglicht es Menschen nötige Impulse für eine kreative Lebensbewältigung zu ermöglichen. Kunsttherapie ermöglicht dem Menschen individuell eine dialogische Basis zu schaffen, die neue Perspektiven auf mögliche Lösungswege schafft.
Der Aktionskünstler Joseph Beuys empfand, dass Kunst und Leben gleichbedeutend sind. Jeder Mensch sei in der Lage, sich authentisch, expressiv und originell auszudrücken und dadurch eine Verbesserung seiner Lebenssituation zu bewirken. Ebenso waren auch andere Künstler, wie Jackson Pollock, Vincent van Gogh, Liane Collot D´Herbois, Frida Carlo und viele mehr, ständig mit ihrer Kunst dabei eigene Kämpfe auszudrücken und Entdeckungen mit ihrem eigenen Ich zu machen.
Kunsttherapeutische Methoden haben die Ansätze, die künstlerische Gestaltung zum Anlass nehmen. Das erstellte Werk wird zum Medium und wird zur Eröffnung/ Ausgangspunkt der Gesprächstherapie zwischen Klient und Therapeut genutzt. Die eingesetzten Methoden werden dem Individualfall sinnvoll angepasst.
Meine Arbeit als Kunsttherapeutin ist nach der anthroposophischen Kunsttherapie ausgerichtet. Ich beziehe mit meinen Methoden den Körper, den Geist und die Seele zu gleichermaßen ein. Die kreative Beschäftigung gibt dem Chaos im Geist eine Form, die eine wichtige Voraussetzung für die spätere Verarbeitung gibt. Bilder und Objekte werden zum Medium. Der Klient gibt mit seinen Bildern einen Ausdruck seines Inneren, welches für das therapeutische Gespräch dienst.
Die Arbeit am Werk dient zugleich auch als Gesundung seiner Selbst. Gedanken, Gefühle und Erfahrungen/ Erinnerungen, welcher zuvor nicht in Worte gefasst worden konnten, wurde als Bild wiedergegeben, mittels diesem dann im Gespräch die Verarbeitung erfolgen kann.
Ich begleite den Menschen in seiner Verarbeitung seiner inneren Prozesse, welche sich als äußere Merkmale äußert. Veränderungen in einem Bereich, führen dann zu Veränderungen im anderen.
In der Kunsttherapie ist das Verhältnis zwischen Therapeut und Klient nicht so zu verstehen, dass vor einem ein Gelehrter sitzt und anweist, was als nächstes zu tun ist. Ich als Kunsttherapeutin bin nur der Weggefährte, mit dem ein möglicher Weg gefunden werden kann. Nur der Klient weiß, was für ihn passend ist, um den alltäglichen Weg zu gehen. (Personzentrierte Ansatz nach C. Rogers).
Dies setzt aber voraus, sich offen für die künstlerisch therapeutische Arbeit einzulassen und Bereitschaft für eine Veränderung zuzulassen.
Kunsttherapeutische Arbeiten bestehen aber nicht nur zur Gesundung, sondern auch zur Prävention und Aufrechterhaltung der Gesundheit. Sie sind ressourcenorientiert und richten sich nach den individuellen Fähigkeiten des Klienten. Im Vordergrund steht nicht die Erkrankung oder das Leid selbst, sondern die individuelle Fähigkeit zur persönlicher Entwicklung und positiver Lebensgestaltung.
Wo und wie finden kunsttherapeutische Sitzungen statt?
Die Einzel- oder Gruppensettings finden in einem geschützten Rahmen statt. Dies können auch Settings in der Natur sein.
Die Settings finden in der Regel 14-tägig statt. Möchten Sie eine andere Regelung, online anstatt offline, dann sprechen Sie mich darauf an.
Die gemeinsame Therapie steht unter „Schweigepflicht“.
Vor Beginn einer längeren Leistung wird ein Anamnesebogen sowie eine Datenschutzerklärung angefordert.
Die Therapien und Coaching sind privat zu zahlen und können nicht über private oder gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden.
Die Preise der Leistungen/ Kurse etc. sind abhängig von der Zeitdauer und Art der Therapie/ Kurs. Honorarverträge bei Leistungen über längere Zeiträume sind möglich.